Holzendorf
Der Ortsteil Holzendorf mit seinen dazugehörigen Gemeindeteilen Zernikow und Falkenhagen liegt, eingebettet in eiszeitlich geprägte Hügellandschaften, westlich der B 198 (Prenzlau-Woldegk).
Die Entstehungsgeschichte dieser drei Orte geht in das 13. Jahrhundert zurück. Während Falkenhagen bis heute seinen Charakter als Bauern- und Straßenangerdorf behalten hat, ging dieser in Holzendorf und Zernikow zunehmend verloren. Sie entwickelten sich zu reinen Gutsdörfern. Dieser Prozess setzte verstärkt nach dem 30jährigen Krieg ein und führte im 19. Jahrhundert zum Verschwinden aller noch vorhandenen Bauernstellen. Mehrfach wechselten die Güter ihre Eigentümer, bis 1928 die Gutsbezirke Holzendorf und Zernikow zur Gemeinde Holzendorf vereinigt wurden.
Falkenhagen, Zernikow und Holzendorf waren von jeher landwirtschaftlich geprägt, so bestimmte auch von 1949 bis 1991 das volkseigene Gut Holzendorf entscheidend das Leben im Ort mit. Weit über die Gemeindegrenzen hinaus machte der sich 1970 gegründete Reitstützpunkt einen Namen. Jährlich fanden Reit-, Spring- und Fahrturniere statt, die Holzendorf zur Pilgerstätte für Begeisterte des Pferdesports werden ließ. Heute führt der Pferdezucht- und Sportverein „Hubertus“ Holzendorf e. V. diese Veranstaltungen durch, die nach wie vor ein großer Anziehungspunkt sind.
Wenn hier auch Acker vorherrscht, weist die Landschaft doch Reize auf, die zum Urlaub auf dem Lande, z. B. in der Pension „Hubertus“ in Holzendorf, einladen. Ein enges Netz von überwiegend gut befahrbaren Wegen lädt zur Radtouristik ein. Liebhabern des Pferdesports, der ja in Holzendorf ein traditionsreiches Zentrum hat, steht ein überörtliches Reitwegenetz, das von Gollmitz über Güstow-Klinkow-Falkenhagen vom Süden und Lübbenow-Jagow-Lauenhof vom Norden auf Holzendorf orientiert, zur Verfügung.
Das heute noch als typisches Bauerndorf erkennbare Falkenhagen wird von der Niederung des Quillows durchzogen. Hinter der Flussbrücke liegen auf dem Anger die Kirche und die frühere Dorfschule, die heute als Gemeindehaus genutzt wird.
Die in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete Kirche erhielt im 17. oder 18. Jahrhundert über dem Westgiebel einen hölzernen Turm mit hohem Spitzhelm und steht heute unter Denkmalschutz. In ihrer unmittelbaren Nähe, auf einem dorftypischen Vierseitenhof, hat das „Ensemble Quillo“ seit einigen Jahren sein Domizil. Träger des Ensembles ist der Verein Kammerphilharmonie Uckermark e. V., der sich 2004 mit dem Ziel gegründet hat, für die Uckermark und den ländlichen Raum ein innovatives und zukunftsweisendes Musikkonzept zu entwickeln. Das aus der Bläsergruppe des ehemaligen Preußischen Kammerorchesters Prenzlau hervorgegangene Ensemble ist hochmotiviert und hat erfolgreich ganz neue Wege bei der aktiven Musikvermittlung, bei didaktischen Projekten und einer zeitgemäßen Konzertprogrammgestaltung eingeschlagen. Ein wichtiges Anliegen ist dabei die Vermittlung neuer Musik an Kinder und Jugendliche, vor allem durch deren aktive Einbeziehung.
Seine vielen verschiedenen Projekte haben das Ensemble inzwischen weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt gemacht und das Konzerthaus in Falkenhagen zu einer viel genannten Adresse werden lassen.